Südafrika '09/ '10

Am Sonntag  morgen musste ich vor dem Gottesdienst erst mal die Bar auffüllen, weil ein paar Sachen noch von Freitag in der Halle waren. Außerdem hat der Kühlraum mal wieder den Geist aufgegeben, deshalb ist es gerade ein bisschen kompliziert.  Mittags hab ich den Pfarrer dann zum Flughafen gefahren; der fliegt bis Mittwoch kurzfristig nach Kapstadt, um in der deutschen Gemeinde dort den neuen Pfarrer zu begrüßen. Es ist anscheinend ziemlich kalt da..

Am Montag habe ich vor allem am Gemeindebrief weitergearbeitet und war eigentlich den ganzen Tag beschäftigt. Abends war ich dann beim Goethe-Institut. Da war nämlich eine riesige Veranstaltung zum Mauerfall-Jubiläum (hier gibts die Seite dazu). Ist immer ganz lustig am Goethe-Institut, weil da die ganzen Deutschen aus Johannesburg hinkommen und man dann alle möglich Leute trifft. Ich habe mich erst mal mit Ellis WG getroffen und im Laufe des Abends noch jede Menge andere Menschen gesehen, die ich schon von irgendwoher gekannt habe. Zum Beispiel waren ein paar aus der Gemeinde da, dann Raphael (einer von den Kirchenpraktikanten), ein paar aus der Fußballmannschaft und die beiden, die mal in der Kirche gekellnert haben. Insgesamt waren wohl um die 1000 Leute da. Als wir um 6 dort ankamen, gab es auf der Straße einen Sektempfang. Dazu hat eine Band gespielt (so marschkapellenmäßig, allerdings afrikanisch) und eine Gruppe hat getanzt. Dann wurde die Außenmauer des Instituts mit einem Bagger eingerissen; das ganze wurde halt groß aufgezogen. Das Institut will nämlich ab sofort für alle offen sein und sich nicht mehr hinter den Mauern verstecken (die Mauern zwischen den Kulturen und Arm und Reich sollen auch bildlich eingerissen werden usw.). Es war auch jede Menge Presse da. Sebastian hat übrigens auch gearbeitet, das ZDF hat nämlich auch gefilmt. Wir sind dann alle durch die kaputte Mauer in den Hof gelaufen, wo eine Bühne aufgebaut wurde und die Ode an die Freude gespielt wurde. Die Leiterin des Instituts und der deutsche Botschafter haben reden gehalten, dann hat die Band mit Chor noch ein bisschen gespielt. Als die Türen dann aufgemacht wurden sind alle rein und in Richtung Essen/ Trinken gestürmt. Es war ja wieder alles kostenlos, inklusive Alkohol ;-) (und da wundert man sich noch, woher Deutschland die ganzen Schulden hat). Die haben z.B. auch eine Bücherei. Dort wurde um 19:20 ‘Kulturzeit’ auf 3sat übertragen. Da wurde nämlich der Beitrag vom ZDF gezeigt (war fast Public-Viewing-Stimmung^^), vielleicht kommt er demnächst auch (oder kam schon) im ZDF. Hier gibts den Videolink. Ich habe mein Foto natürlich wieder nicht dabei gehabt, aber jetzt habt ihr ja ein bisschen was gesehen und vielleicht bekomme ich auch noch die Fotos von Sebastian. Der ist die nächsten zwei Wochen allerdings erst mal weg: fliegt nach Deutschland, dann nach New York und wieder zurück nach SA (krank^^).

So. Jetzt hab ich mal wieder Zeit und ein bisschen Lust, am Blog zu schreiben..

Am Freitag war ziemlich viel los. Abends war das Hubertusessen, das musste mehr oder weniger den ganzen Tag vorbereitet werden. Zum Beispiel hab ich die Kühlschränke aufgefüllt und die Elektronik aufgebaut, die ich zum Musik spielen (über meinen Laptop) gebraucht hab. Kurz vorher habe ich dann noch die Speisekarte gemacht. Zur Vorspeise gabs Pastete gefüllt mit Champignons. Ansonsten u.a. Kuduragout (das hat wie das europäische Wild geschmeckt), dann Impala- und Gemsbockbraten (irgendwie neutral^^), Wildschweingulasch (das war gut), Wildes Hühnergeschnetzeltes und jede Menge Beilagen: Spätzle, Semmelknödel, Bohnen mit Speck, Rotkohl…

Und dann gabs auch noch einen Nachtisch: Bienenstich und Butterkuchen. Das hat alles Ortrud gemacht, die ist ja professioneller Caterer. Nach dem Essen war noch eine Verlosung (mit den Losen, die wir beim Basar nicht losbekommen haben; ich war die Glücksfee xD). Zum Abschluss hab ich dann noch ein bisschen Klavier gespielt. Rechts sind zwei Bilder, die ich für den Gemeindebrief gemacht habe.

Samstag Morgen musste ich dann erst mal die Getränke zählen, die vom Essen noch übrig waren. Danach gings zum Metzger, Wurst holen für Sonntag. Anschließend direkt weiter nach Pretoria, da war das 50-jährige Jubiläum der Kirche der deutschsprachigen Gemeinde (St. Joseph, Petra Schindler arbeitet 80% bei denen und 20% bei uns).  Hans Schober (einer aus der Gemeinde) hat mich und den Pfarrer mitgenommen. Beim Gottesdienst waren 2 Erzbischöfe und 8 oder 9 Pfarrer (also ziemliches Chaos am Altar :). Außerdem hat das Orchester von der Deutschen Schule Pretoria gespielt (ziemlich gut). Nach dem Gottesdienst gab es einen Stehempfang in einem Restaurant (da mussten wir noch mal ein bisschen fahren) und ein paar Snacks und Getränke. Da hab ich mich kurz mit dem Erzbischof von Pretoria unterhalten (Paul Mandla Khumalo, der andere war glaub ich dessen Vorgänger und hieß Emeritus George Daniel). Zwischendurch wurde ich mal von einer Dame gefragt, ob ich wirklich aus Holzgerlingen komme (ich hatte ein Fußball-T-Shirt an, wo es hinten drauf steht). Hat sich rausgestellt, dass die Frau vor längerer Zeit mal in Böblingen gewohnt hat. Wir waren dann erst abends wieder zu Hause. Trotzdem habe ich noch das 3D-Modell des Gemeindezentrums hochgeladen (http://sketchup.google.com/3dwarehouse/details?mid=460b484217ebb3a01e9687f13560e69a&prevstart=0). Ich warte jetzt darauf, dass es in Google Earth aufgenommen wird.